Die Herausforderungen der PIWI-Weinberge

Im Rahmen des Projekts Tinazzi (R)Evolution hat unser Betrieb beschlossen, ein wirklich innovatives Experiment in den Weinbergen in Gang zu leiten, indem wir in diesen Frühlingstagen unsere ersten PIWI-Reben pflanzen.

Dieser Ausdruck könnte für den Laien etwas verwirrend klingen, es handelt sich um das Akronym des Worts „PilzWiderstandsfähige“ und steht für innovative Rebsorten mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten.

Aus technischer Sicht wurden die pilzwiderstandsfähigen Rebsorten ursprünglich durch die Kreuzung von Vitis Vinifera mit anderen Arten von Vitis erzielt, um Rebsorten mit hohen organoleptischen Qualitäten zu erzielen, die gleichzeitig diesen Krankheitserregern widerstehen.

Diese anfangs in Nordeuropa, genauer gesagt um das 19. Jh. in Deutschland zur Bekämpfung der Verbreitung der Reblaus entstandenen Sorten kamen erst Ende der Neunziger Jahre nach Italien, wo sie in den Regionen Trentino, Südtirol, Friaul-Julisch Venetien, aber auch in der Lombardei angebaut wurden.

Es ist uns wichtig, klarzustellen, dass diese Rebsorten nicht durch Genmanipulation entstanden sind, wir haben es daher nicht mit GVO-Pflanzen zu tun, sondern durch die Kreuzung und Selektion von Pflanzen, die die Veranlagung zu haben scheinen, mit den zukünftigen Herausforderungen aufgrund des Klimawandels und der Verbreitung von Pilzkrankheiten fertig zu werden. 

Die durch die Kreuzung erzielte Beständigkeit ermöglicht uns, die Behandlungen im Weinberg zu beschränken oder ganz wegzulassen und dadurch die Umweltbelastung des Systems zu verringern, während gleichzeitig die Betriebskosten beachtlich gesenkt werden. PIWI-Rebsorten erweisen sich daher sowohl aus agronomischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht als nachhaltig.

Wir haben ungefähr 6.000 Wurzelreben der Sorte Souvignier Gris in unseren Weinbergen der Tenuta Valleselle in Bardolino (VR) und Cascina Montelupo in Sona (VR) gepflanzt.

Jetzt erwarten uns ein paar Jahre, in denen sie wachsen, während wir sie studieren, bis wir unseren ersten PIWI-Wein produzieren können, wir können es gar nicht erwarten!